Eine Fürsprache für den Strichpunkt

7. Juni 2007 um 9:52 | Veröffentlicht in Sprache | 5 Kommentare

Der Strichpunkt (;), auch Semikolon, wird heutzutage fast ausschließlich zur Einleitung eines zwinkernden Smileys verwendet. Das hat er nicht verdient. Der Strichpunkt ist ein so praktikabler und vielseitiger freundlicher Zeitgenosse. Selbst die Duden-Grammatik beschreibt seine Funktion so philosophisch wie: „Er verbindet Sätze und Satzteile, die der Punkt zu stark und das Komma zu schwach trennen würde.“ Meine Lateinlehrerin sagte immer bei den Übersetzungen: Es beginnt ein neuer Gedanke. Das ist doch schön; geradezu ein Versäumnis, diese Möglichkeit nicht in Anspruch zu nehmen.

Fernerhin hat der Strichpunkt die Funktion, bei Aufzählungen „eine neue Gliederungsebene zu schaffen“: „Schade um das Semikolon; um diese elegante Art, Sätze vor der Überflutung durch Kommas zu retten.“

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  1. Das Semikolon und ich – wir sind schon lange gute Freunde. Selten pirschen wir ohne einander durch die Papierwüste; und immer wieder freuen wir uns auf ein Wiedersehen.

  2. Zauberhaft. Vielen Dank für die Ernnerung an dieses längst vergessen geglaubte Satzzeichen; ich werde es bei passender Gelegenheit gern heranziehen.

  3. Auch ich bekenne mich zur Semikolophilie. Vor vielen Jahren habe ich für einen Semikolophoben Büroarbeit erledigt; er verlor später (nicht in diesem Zusammenhang) seine Stelle wegen Vorteilsnahme. So sind se.

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