St.-Martins-Geschichte

9. November 2007 um 14:05 | Veröffentlicht in Heimat, Sprache | 3 Kommentare
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Ich komme ja aus einer Gegend, in der der Martinstag praktiziert wird – in meiner Jugend auch noch unbeeinträchtigt von der (amerikanisierten) Halloween-Welle, die Kinder heutzutage dazu bewegt, verkleidet an Nachbarstüren zu klingeln und „Halloween“ zu brüllen. Wir sangen immerhin noch lieblich für unsere Süßigkeiten. Außerdem gab es ein Martinsfeuer und einen echten St. Martin auf einem echten Pferd, der eine Runde ums Feuer ritt. Dann bekam man den ersten Weckmann des Jahres (den zweiten gab es zum Nikolaustag). Im Kindergarten und in der Grundschule bastelten wir Laternen. Besonders stolz war ich auf mein leuchtendes Fachwerkhaus. Continue Reading St.-Martins-Geschichte…

Which against it?

7. November 2007 um 13:33 | Veröffentlicht in Hamburg, Sprache, Was weiß ich | 2 Kommentare

Ich war jüngst mal wieder türkisch essen und erhielt aus irgendeinem Grund die englische Ausgabe der Speisekarte. Bei den „beverages“ gab es neben „wine“ und „beer“ auch „Flaschenbiere“, unter denen natürlich auch Astra zu finden war. „Was dagegen?“ frage ich nur.

Seltende Schlaglichter

23. Oktober 2007 um 22:24 | Veröffentlicht in Something Else, Sprache | 2 Kommentare

Ich hatte ja schonmal meine Geschichte von den Fischen, die selten, erzählt. Und daß ich gar nicht die einzige war, die diese ungeahnte Tuwortneuheit im Nordseeküstenlied entdeckte, und daß sie auch für Axel Hacke nichts Neues war. Nach anfänglicher Enttäuschung war ich geradezu entzückt, mein Verb sogar auf Spiegel Online wiederzufinden:

Zugegeben, das ist schon eine Weile her, und mittlerweile ist das „d“ weg. Aber in diesem Artikel geht es ausgerechnet um Phishing … Ich meine: Ist das Zufall? Vielleicht war das „seltende Schlaglicht“ gar nicht so verkehrt. Wenn „selten“ eine Fortbewegungsart von PhFischen ist, warum soll es nicht auch auf Festnahmen übertragbar sein? Schlaglichter selten eben nicht an Land, sondern gen Gerechtigkeit. Oder so. Im übertragenen Sinne. Obwohl, wenn sie schon geworfen werden, haben sie da noch Gelegenheit, gleichzeitig zu selten? Wie das wohl aussieht? Aber vielleicht führt das auch zu weit.

Ode an Heinemann-Schokolade

11. Juli 2007 um 17:24 | Veröffentlicht in Hamburg, Picture Book, Sprache | 2 Kommentare

An einem grauen Regentag,

an dem man sich nicht regen mag,

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Wie man wissenschaftliche Abschlussarbeiten verfasst

29. Juni 2007 um 22:17 | Veröffentlicht in Herübergehört, Sprache, Was weiß ich | 4 Kommentare

Der Gutachter meiner Magisterarbeit schickt mich zu dem Professor des Instituts, der am zweitmeisten zu tun hat, um ihn zu fragen, ob er mein Zweitgutachter sein wolle. Dem liege mein Thema ebenfalls.
Soviel hat der um die Ohren, dass er trotz Kooperation mit meinem Prüfer Zweitgutachten ablehnt; es heißt also hoffen und beten, dass er meinem Ersuchen nachkomme.
Nach der üblichen Wartezeit im Flur vor der Sprechstunde hört er sich mein Anliegen an. Seine Zeit reicht nicht aus, mich ausreden zu lassen, aber als er die Worte „Pop“ und „sechziger Jahre“ hört, sagt er schon: „Dann mach ich das. Wenn’s jetzt Shakespeare gewesen wäre, hätte ich Sie zu jemand anderem geschickt.“

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Eine Fürsprache für den Strichpunkt

7. Juni 2007 um 9:52 | Veröffentlicht in Sprache | 5 Kommentare

Der Strichpunkt (;), auch Semikolon, wird heutzutage fast ausschließlich zur Einleitung eines zwinkernden Smileys verwendet. Das hat er nicht verdient. Der Strichpunkt ist ein so praktikabler und vielseitiger freundlicher Zeitgenosse. Selbst die Duden-Grammatik beschreibt seine Funktion so philosophisch wie: „Er verbindet Sätze und Satzteile, die der Punkt zu stark und das Komma zu schwach trennen würde.“ Meine Lateinlehrerin sagte immer bei den Übersetzungen: Es beginnt ein neuer Gedanke. Das ist doch schön; geradezu ein Versäumnis, diese Möglichkeit nicht in Anspruch zu nehmen.

Fernerhin hat der Strichpunkt die Funktion, bei Aufzählungen „eine neue Gliederungsebene zu schaffen“: „Schade um das Semikolon; um diese elegante Art, Sätze vor der Überflutung durch Kommas zu retten.“

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