Fahrradgeschichten 11 – Antoine wird geflickt

2. Juli 2007 um 14:29 | Veröffentlicht in Fahrrad | 4 Kommentare

Armer Antoine. Stand er jetzt vier Tage unbeachtet und -genutzt in der Garage. Als ich am Dienstagmorgen mit ihm zur Arbeit losfahren wollte, bemerkte ich erst auf der Straße, daß der hintere Reifen platt war. In der Eile mußte ich am nächsten Zaun festbinden und abends wieder einsammeln. Da es aber nur wenige Stunden darauf in Strömen zu regnen begann, und zwar bis in die Nacht hinein, war ich nicht soo unglücklich darüber. Antoine schon, er stand ja den ganzen Tag im Regen. In der Zwischenzeit war ja auch Siebenschläfer, was bedeutet, dass das Wetter jetzt erstmal wochenlang so bleibt. Traurig.

Trotzdem muß Antoine geflickt werden, keine Frage. Das Flickzeug dazu habe ich auch, bloß bin ich bisher immer zur Fahrradstation gegangen, um es dort zu erledigen. Was mir fehlte, waren Mantel-Aufhebel-Hebel. Man kann zwar auch anderes Werkzeug benutzen, aber mit den speziellen geht es doch am leichtesten. Aus Zeitmangel bat ich den Liebsten, in einem Fahrradladen ebensolche zu erstehen, ohne daß er wußte, was ich meinte. Er ging also in den Laden und sagte: “Ich hätte gerne ein Gerät, das meine Freundin als Mantel-Aufhebel- Dingens bezeichnete.” Der Verkäufer wußte sofort, was gemeint war. Meine neuen Reifenheber – so ihr auf der Packung zu lesender offizieller Titel – sind super: man kann sie ineinanderstecken, damit man alle drei zusammenhält. Also frisch ans Werk: Reifen aufgehebelt, Schlauch raus, Wassereimer daneben.

Irgendwie hatte ich in Erinnerung, der Schlauch sei noch relativ neu gewesen, aber als ich mit den brandneuen Hebeln Antoines Reifen öffnete, fand ich nicht weniger als sechs Flicken vor. Okay, nächstes Mal gibt es einen neuen Schlauch. Aber noch sind alle dicht. Nicht nur das neue Loch war winzig, sondern auch der herangezogene Eimer, deswegen brauchte ich ewig, es zu finden. Aber nun ist Antoine wieder zusammengesetzt und auf den Beinen.


Antoine während des Eingriffs. Er hat alles gut überstanden. Mir fiel übrigens noch eine Flickr-Geschichte meiner älteren Schwester ein. Ich weiß nicht mehr genau, wann es war, ich weiß nur noch, ich konnte mein Fahrrad bereits alleine flicken. Sie klebte einen Flicken von außen auf den Mantel. Hihi. Wir hatten damals auch noch diese hellen, fast weißen Reifen.

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Mehr Geschichten mit heilem Fahrrad: Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn

4 Kommentare »

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  1. Ja die Mantelutensilien von Schwalbe sind Gold wert und erleichtern einem die Arbeit enorm.

  2. Wunderbar. Ich hoffe, der Reifen hält noch eine Weile.
    Wenn ich in Fahrradladen gehe, um so ein Werkzeug zu erwerben, dann ordere ich stets ganz fachmännisch einen Mantelheber. So heißen die Dinger nämlich ganz korrekt bei uns Fahrradkennern.

  3. ad Joaquin: in der Tat!

    ad bosch: Ha! Ha! Ha!

  4. Also doch ! Fotos vom Flicken. Das nenne ich aber Einsatz, innerhalb von 4 Tagen den Reifen zu flicken. Wie gesagt, manche nehmen sich da 4 Monate Zeit. Diese Reifenabheber sind wirklich gut, wie viele Felgen habe ich doch früher mit Schraubenziehern verkratzt. Inzwischen habe ich zwei Sätze Reifenabheber, falls einer mal nicht zu finden ist. Beim Rennradfahren braucht man die ja auch mal (in seltenen Fällen) unterwegs.


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